Die Gewinner

2021

#essenverändertdiewelt

Unsere Jury rund um die BIO PLANÈTE-Gründerin Judith Moog hat alle Arbeiten bewertet. Die Gewinner*innen in den einzelnen Kategorien und deren Arbeiten wurden im Juni 2021 prämiert.

Kategorie Musik

Sieger: Jan Sturm - »Viel zu viel«

Zum Werk »Viel zu viel«

Seit ewigen Zeiten konsumieren wir. Ohne zu denken. Planlos. Maßlos. Alles im Fluss. 

Mittlerweile wird es uns fast unmöglich, das Richtige zu tun. Absoluter Overload an Möglichkeiten und Abwägungen. 

Überforderung setzt ein. Die Kinder mahnen uns. 

Wir werden es schaffen.


Jan Sturm

44 Jahre jung

Künstlername »Sturm«

produziert und veröffentlicht modern klassische Musik

DJ mit eigenem Label Aerotone

Hauptberuflich Senior PR Manager


Kategorie Bildende Kunst 

Siegerin: Nicole Hager - »Akt im Darm«

Zum Werk »Akt im Darm«

»Akt im Darm« betitelt ein skurriles Werk, eine Trilogie, bei der drei lebensgroße menschliche Torsi aus Ton in Wurstpellen gezwängt und an Fleischerhaken hängend, den Umgang mit Tieren als Ware kritisieren. 

Die zunächst geschlossene Wurstpelle umschließt den Körper komplett - beraubt ihn seiner Freiheit und drängt ihn in eine vorbestimmte Form. Der Körper ist nach vorne gekrümmt, fast embryonal schutzsuchend.

Der mittlere Torso zeigt den gleichen Körper, der durch eine Veränderung der Körperhaltung - das Ausstrecken - einen Riss in der Pelle verursachen konnte. Die gestreckte Haltung steht für »Stärke« - der Riss für den Beginn der Befreiung.

Der dritte Körper hängt gerade aber ohne Körperspannung - ermüdet von der Anstrengung sich komplett von der einzwängenden Pelle zu befreien, von der nur noch Reste oben und unten zu sehen sind.


Nicolé Hager

1961 in Köln geboren

Ausbildung im Bereich der Restaurierung 

Ausbildung bei Waldemar Jan Erdtmann 

Studium der freien Kunst und Sozialpädagogik Köln 

Kunstpädagogin im »Jugenddorf der Stadt Frechen« 

Gründung Produzentengalerie Bergisch Gladbach 

Freischaffend im eigenen KUNSTREICH Köln


Kategorie Darstellende Kunst 

Sieger: Simone Glatt und Tim Schmutzler - »Taste away«

Zum Werk »Taste away«

Grundnahrungsmittel spielen seit jeher eine wichtige Rolle für die Menschheit. 

Gerade die Kartoffel, einer der wichtigsten Kulturpflanzen, hatte seit je her großem Einfluss auf das Leben der Menschen. In Irland war sie das Hauptnahrungsmittel, bis es zur Großen Hungersnot kam 

und viele Ir*innen ihr Land verlassen mussten. 

In Deutschland wurde die Kartoffel zuerst nicht angenommen und wurde erst durch den Kartoffelbefehl populär. In Peru, ihrem Herkunftsland, war sie schon immer von großer Wichtigkeit. Am Anbau von Nahrungsmittel lassen sich viele gesellschaftliche Probleme aus der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft zeigen. 

Bei Taste Away gehen wir auf eine Reise mit einem der wenigen Lebensmittel, das den Menschen mit fast allen notwendigen Nährstoffen versorgen kann. Wir verstehen Taste-Away als eine interaktive Theater- und Hörerfahrung, bei der das Publikum zu Teilnehmenden wird.


Simone Glatt

Aufgewachsen in der Nähe von Freiburg und Heilbronn 

Studium der Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München 

Master Creative Practice and Direction – Theatre Directing an der Guildford School of Acting, England

2017 - 2020 Regieassistentin am Staatstheater Mainz

U.a. Inszenierung deutschsprachige Erstaufführung von Nachts (bevor die Sonne aufgeht.) von Nina Segal 



Tim Schmutzler

Aufgewachsen im sächsischen Vogtland

Studium Medienmanagement Mittweida 

Master in Theaterregie an der University of East London 

Seit 2020 Regieassistent am Staatstheater Mainz

Experimente mit digitalen Theaterformen, z.B. Audio-Collage zum Holocaust-Gedenktag 


Kategorie Fotografie

Sieger: Tabea Mathern und Yannic Moeken - »NEWTRADITIONS«

Zum Werk »NEWTRADITIONS«

Welche Veränderungen können wir akzeptieren, um auch denen, die nach uns kommen, ein reiches Leben voller Erinnerungen und (neuer) Traditionen zu ermöglichen?

Ist ein Picknick mit saftig-fleischigen Tomatensandwiches anstelle des Schinkens, mit dem wir aufwuchsen, nicht ebenso vorstellbar? Wird ein Festmahl wirklich weniger festlich ohne den traditionellen Braten? Veränderung fängt mit Phantasie an — und wir Menschen haben schon oft bewiesen, wie einfallsreich unsere Spezies ist.





Tabea Mathern

Geboren 1988 in Gelsenkirchen 
Studium an der Universität der Künste Berlin
Studium an der University of Toronto 
Freiberufliche Fotografin und Visuelle Künstlerin
2019 Mit-Initiatorin  der Gelateria Distopia, eine interdisziplinäre Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels 







Yannic Moeken

Geboren 1993 in Rotterdam
Literatur-Studium in Amsterdam und Berlin
Mitbegründer Essen-und-Kultur Magazin »famous for my dinner parties«
Foodstylist und Koch



Mit den namentlich gekennzeichneten Beiträgen drücken die Künstler*innen ihre individuellen Gedanken und Ansichten zum Wettbewerbsthema aus, die nicht unbedingt die Meinung der Ölmühle Moog widerspiegeln. Die Ölmühle Moog stellt die Plattform für die Beiträge zur Verfügung, übernimmt aber für den Inhalt der einzelnen Beiträge keine Haftung. 

Wir halten die Meinungsfreiheit für ein hohes und wichtiges Gut und distanzieren uns deutlich von Diskriminierung und Rassismus in jeglicher Form.

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