Horst Wagner

Schwarze Erde

FÜR GESUNDEN BODEN UND GUTE ERNTE

2.000 Liter »Terra Preta« stellt Horst Wagner der Solidarischen Landwirtschaft »Baum Frucht Gemüse« in dieser Saison zur Verfügung und hat sich mit diesem Vorhaben bei unserem Kleinprojekte-Fonds »Aus gutem Grund« beworben. Ein Projekt, was wir gern unterstützen. Wir sagen Ihnen, warum.

Schwarze Erde für die Solidarische Landwirtschaft

»Terra Preta« heißt im Portugiesischen so viel wie »schwarze Erde«. Sie ist eine Mischung aus Grünkompost und Pflanzenkohle und wurde einst im Amazonasgebiet entdeckt. Das Besondere: Die hochporöse Oberfläche der Pflanzenkohle kann bis zu unglaublichen 400 Quadratmeter pro Gramm erreichen. Die Struktur gleicht dabei einem Schwamm mit unzähligen feinen Poren. Sie bietet Lebensraum für die Mikrofauna, ist ein guter Wasserspeicher und begünstigt die Fruchtbarkeit des Bodens. 

 Schon bald soll die wertvolle Komposterde auf eine circa zwei Hektar große Fläche aufgetragen werden. Das ehemalige Ackerland, unweit der sächsischen Kleinstadt Riesa, wird von der Solidarischen Landwirtschaft, kurz Solawi, »Baum Frucht Gemüse« bewirtschaftet. 

 Schmale Gräben durchziehen die kleine Anhöhe. Dazwischen werden noch junge Bäume – Zwetschgen, Walnüsse und Maronen – von Wuchshilfen gestützt. Dort wo jetzt mehrjährige Blühwiesen und Gemüsebeete angelegt sind, wucherten vor knapp zwei Jahren noch Quecken.

Hier reift die Terra Petra
Humuserde

»Kunstdünger würde den Boden sauer machen, das muss mit Kalk neutralisiert werden – und das wiederum tötet das Bodenleben ab.«

- Horst Wagner -

Das Prinzip der Solawi

Mit einem festen monatlichen Betrag tragen die Mitglieder die Kosten der landwirtschaftlichen Arbeit und erhalten im Gegenzug nicht nur einen Anteil an den hergestellten Lebensmitteln. Die mittlerweile mehr als 20 Familien aus der Region können sogar aktiv mitbestimmen und mitgestalten, was und wie angebaut wird. 

 Gemeinsam hat man sich auch für die besondere Art der Landschaftsgestaltung entschieden: Das Keyline-Design. Die Keylines bestehen dabei hauptsächlich aus kleinen Gräben, die das Abfließen des Wassers leiten und beispielsweise Erosionen verhindern sollen. Ganz konkret soll die Gestaltung das angrenzende Dorf vor Schlammlawinen schützen, wie sie in der Vergangenheit bei Starkregen schon vorgekommen sind. Verstärkt wird dieser Schutz durch die Komposterde von Horst Wagner. 


Schon fürs Einpflanzen der jungen Bäume hat sich die Solawi deshalb bewusst für die »Terra Preta« von Horst Wagner entschieden, um unter anderem die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zu erhöhen. Das hilft den Bäumen bei längeren Trockenperioden und schwächt Starkregen ab. Denn unter jedem Baum kann eine Menge Wasser aufgefangen werden, sagt der Meißner Gartenbauer. Konkrete Messungen für den Boden der Solawi gibt es nicht, bei einem ähnlichen Projekt in Magdeburg seien es aber ein bis zwei Kubikmeter pro Baum gewesen.

Pflanzen junger Bäume

Als Nächstes soll die Komposterde auf die Gemüsebeete aufgebracht werden, um dort vor allem das Bodenleben und die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Kartoffeln sollen dort Anfang Mai gelegt und ab September geerntet werden. »Kunstdünger würde den Boden sauer machen, das muss mit Kalk neutralisiert werden – und das wiederum tötet das Bodenleben ab.«, erklärt Horst Wagner.

Seine Arbeit umschreibt Horst Wagner als traditionelle Komposterei, mit der er das Bodenleben aktivieren, den Einsatz von chemischen Pestiziden verhindern und eine bewusste Ernährung fördern will.

Anhöhe unweit von Riesa

Und weil das, was Horst Wagner und die Solawi bereits geschaffen haben, für uns ein echtes Vorbild ist, unterstützen wir die Umsetzung gern.