…Förderung des Ölsaatenanbaus in Deutschland Mit Gründung der Ölmühle Moog in Lommatzsch in Sach- sen im Jahr 2004 gewann die Förderung des Ölsaatenan- baus in Deutschland an Bedeutung . Denn ökologischer Ölsaatenanbau war damals in der konventionell geprägten Region kein allzu großes Thema . 2014 gründeten wir deshalb die »INITIATIVE FÜR HEIMI- SCHE BIO-LANDWIRTSCHAFT« . Im Rahmen der Initiative organisieren wir seitdem mit unserem Partner Gäa e .V . jähr- liche Vernetzungstreffen, um uns mit Erzeuger*innen zum Thema Ölsaatenanbau auszutauschen . Zur Initiative gehör- te außerdem die Ölserie »Aus meiner Heimat«- bestehend aus Rapsöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Hanföl, Leindotteröl sowie Senföl aus deutscher Herkunft . 2022 haben wir die Initiative und die dazugehörige Ölserie zu »Aus gutem Grund« weiterentwickelt und knapp 704,6 Tonnen Ölsaaten aus deutscher Herkunft bezogen . Darunter waren Raps-, Sonnenblumen-, Lein-, Leindotter- sowie Senfsaat . Heute ist die regionale Beschaffung für uns aus vielerlei Hinsicht wertvoll . Lieferwege bleiben kurz, das schont das Klima . Wertschöpfungsketten können stabilisiert und Produktqualitäten weiterentwickelt werden, da wir eng im Austausch mit unseren Landwirt*innen stehen . Für das Jahr 2023 planen wir die Initiative »Aus gutem Grund« weiter zu beleben . …sozialer und ökologischer Risikominimierung entlang der vorgelagerten Lieferkette Mithilfe der amfori BSCI Länderrisiko Klassifizierung für soziale Risiken ermitteln wir den Risikostatus (siehe Info- box) unserer Rohstoffherkünfte und leiten daraus Maßnah- men ab . Eine davon ist, vorrangig sozialstandardgeprüfte Rohware aus sogenanneten BSCI-Risikoländern zu kaufen . 2022 lag die Quote insgesamt bei 93,8 Prozent, beim Ko- kosöl, das wir aus den Philippinen und Sri Lanka beziehen, sogar bei 100 Prozent . Geprüft werden die Sozialstandards mit Vor-Ort-Audits durch weltweit anerkannte Organisatio- nen . Ziel ist es, soziale Risiken wie zum Beispiel Menschen- rechtsverletzungen entlang der vorgelagerten Wertschöp- fungskette zu minimieren . Unser französisches Einkaufsteam hat 2022 mit externer Hilfe begonnen, ein CSR-Risikomanagement für Rohstoffe und Verpackungsmittel zu entwickeln und den Risikosta- tus der eingekauften Waren zu bestimmen . Auf Basis dieser Bewertung wurde ein Auditfragebogen entwickelt, mithilfe dessen Nachhaltigkeitsaspekte bei den Lieferanten erfasst und bewertet werden können . Der Fragebogen ist derzeit in der Testphase . Nach erfolgreicher Testphase wollen wir das System zur Ri- sikominimierung 2023 auch am deutschen Standort etab- lieren und daraus weiterführende Maßnahmen ableiten, um unser Risikomanagement weiter zu vertiefen . BSCI-RISIKOSTATUS 1 . Erstbewertung BSCI-Risikostatus 2 . Analyse Einzelfallbewertung 3 . Stufenplanerarbeitung und Umsetzung gemeinsam mit dem Lieferanten Wir nutzen diese Bewertung als Erstein- schätzung des sozialen Risikostatus einer Rohstoffherkunft . Maßnahmen leiten wir nach tiefergehender Analyse in einer Einzelfallbewertung ab . Diese setzen wir dann in Kooperation mit dem jeweili- gen Lieferanten unter Beachtung seiner Möglichkeiten um . Dabei kommt oft ein individuell angepasster Stufenplan zum Einsatz . 25